Swr2 Kulturgespräch

Karl-Heinz Ott und sein neues Buch „Verfluchte Neuzeit“ – Reaktionäres Denken ist weiter gefährlich

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Sinopsis

Als Warnung vor der Rückkehr ultrakonservativen und reaktionären Denkens versteht der Essayist und Schriftsteller Karl-Heinz Ott sein neues Buch „Verfluchte Neuzeit“. Im Gespräch mit SWR2 nennt Ott als Beispiele Leo Strauss, Martin Heidegger, Carl Schmitt und Eric Voegelin, deren Schriften wieder zunehmend gelesen würden. „In China sind seit vielen Jahren zwei Denker aus dem Westen sehr prominent – das ist Leo Strauss und das ist Carl Schmitt", sagt Ott, „die werden dort an den Unis rauf und runter gelesen.“ Bei beiden Philosophen gehe es um die Frage, dass individuelle Interessen und Pluralismus sich dem Staat unterordnen müssen. „Darauf kommt's an – auf die große gemeinsame Ordnung“, erklärt Ott das Interesse autoritärer Staaten wie China an den Überlegungen der Philosophen. Die Kritik reaktionärer Denkschulen beginne mit der Philosophie der Neuzeit, dem 15. Jahrhundert, als Martin Luther und, später, Descartes, die Dogmen der Kirchen infrage stellten. „Bei Descartes heißt es: Unsere Vernunft muss alles prü